Fächer & Curriculum

Fächer & Curriculum

Schüler*innen des IBDP (International Baccalaureate Diploma Programme) müssen jeweils ein Fach aus dem Katalog der sechs Fächergruppen belegen, mindestens drei davon im Higher Level (HL), die übrigen als Standard Level (SL). Higher und Standard Level sind mit den deutschen Leistungs- und Grundkursen vergleichbar. IBDP-Fächer werden zwei Jahre lang unterrichtet. Für einen Higher-Level-Kurs werden 240 Stunden Unterricht angesetzt, für einen Standard-Level-Kurs 150 Stunden.

Fächergruppe 1 (Sprache A):
die Muttersprache –  Kurs Deutsch A: Sprache & Literatur oder Kurs Englisch A: Sprache und Literatur HL oder SL

Fächergruppe 2 (Sprache B):
English HL oder Deutsch HL

Fächergruppe 3 (Gesellschaftswissenschaften):
Geschichte HL (auf Deutsch)

Fächergruppe 4 (Naturwissenschaften):
Biologie HL (auf Deutsch)

Fächergruppe 5 (Mathematik und Informatik):
Mathematik SL (Analyse) auf Deutsch

Fächergruppe 6 (Kunst sowie Wahlfächer):
Spanisch als neu eingeführte Fremdsprache. Alternativ kann in dieser Gruppe ein weiteres Fach der Fächergruppen 2 bis 5 belegt werden (auf Englisch) wenn sich genügend Teilnehmer finden.

Zusätzlich umfasst das IB-Diplom in seinem Lehrplan einige weitere, wesentliche Elemente außerhalb des normalen Fachunterrichts. Jeder Schüler*in muss den Kurs Theory of Knowledge (TOK) belegen, an dessen Ende ein Essay und eine Präsentation stehen. Eine Facharbeit (Extended Essay, EE) von 4000 Wörtern über ein frei wählbares wissenschaftliches Thema bildet ebenso ein zusätzliches Element der Leistungsbewertung wie das außerunterrichtliche Projekt Creativity, Activity and Service (CAS).

In jedem Fach kann man maximal 7 Notenpunkte  bekommen, insgesamt können 45 (42+3) Punkte erreicht werden.

Was ist eigentlich CAS, TOK und EE?

Ein zentrales Anliegen der IBDP-Organisation ist es, dass die Schüler*innen einen Bezug zur außerschulischen Welt erhalten, indem sie auch Einblicke in Gebiete gewinnen, die nicht in direktem Kontakt zum Schulalltag stehen. 

Der Kern des Lehrplan-Modells besteht aus drei Elementen:

CAS – Creativity, Action, Service (Kreativität, Aktion, Dienst)

CAS ermöglicht es den Studierenden, das Profil der IBDP-Lernenden auf reale und praktische Art und Weise zu erleben, als einzigartige Individuen zu wachsen und ihre Rolle in Bezug auf andere zu erkennen. CAS umfasst drei Bereiche: Kreativität, Aktion und Dienst – ein unbezahlter und freiwilliger Austausch, der einen Lernnutzen für den Schüler*in hat. Die Studierenden werden herausfordert, Initiative zu zeigen, Beharrlichkeit zu demonstrieren und Fähigkeiten wie Zusammenarbeit, Problemlösung und Entscheidungsfindung zu entwickeln. Um zu den Abschlussprüfungen zugelassen zu werden, fordert die IBO jeweils 50 Stunden in entsprechenden Bereichen abzulegen. Konkret bedeutet das, dass Schüler*innen z.B. bei sozialen Projekten helfen oder bei Sportereignissen mitwirken, was zu einer intensiven Schulung der sozialen Kompetenzen der Schüler*innen führt, um so zu verantwortungsvollen und reifen Persönlichkeiten zu werden. Auch wenn sie nicht formell bewertet werden, reflektieren die Schüler*innen ihre CAS-Erfahrungen und legen Nachweise für die Erreichung der Lernergebnisse vor.

TOK – Theory of Knowledge (Erkenntnistheorie)

Die Erkenntnistheorie spielt eine besondere Rolle im Diplomprogramm, dem sie den Schüler*in die Möglichkeit bietet, über die Art des Wissens nachzudenken und darüber, wie wir wissen und was wir behaupten zu wissen. Die grundlegende Frage des TOK lautet: „Woher wissen wir das?” Die Schüler*innen werden ermutigt, darüber nachzudenken, wie das Wissen in den verschiedenen Disziplinen zustande kommt, was die Disziplinen gemeinsam haben und welche Unterschiede es zwischen den Disziplinen gibt. TOK unterstützt und fördert daher das Studium anderer DP-Fächer, da von den Studierenden verlangt wird, Wissensfragen vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen in ihren anderen DP-Fächern zu untersuchen. Diskussion und kritische Reflexion bilden das Rückgrat des TOK-Kurses, in dessen Mittelpunkt die Diskussion von Fragen stehen wie:
Was zählt als Beweis für X?
Was macht eine gute Erklärung im Fach Y aus?
Wie beurteilen wir, welches das beste Modell für Z ist?
Wie können wir uns bei W sicher sein?
Was bedeutet die Theorie T in der realen Welt?
Wie wissen wir, ob es richtig ist, S zu machen?
Durch die Diskussion dieser Art von Fragen gewinnen die Schüler*innen ein größeres Bewusstsein für ihre persönlichen und ideologischen Annahmen und entwickeln eine Wertschätzung für die Vielfalt und den Reichtum kultureller Perspektiven. Der TOK-Kurs wird durch eine mündliche Präsentation und einen 1000 Worte umfassenden Aufsatz bewertet. Die TOK-Präsentation bewertet die Fähigkeit des Schülers, das TOK-Denken auf eine Situation des realen Lebens anzuwenden, während der TOK-Aufsatz einen eher konzeptuellen Ausgangspunkt nimmt; so werden die Schüler*innen z.B. aufgefordert, die Behauptung zu diskutieren, dass die Methoden, die zur Produktion von Wissen verwendet werden, von der Verwendung dieses Wissens abhängen.

EE – Extended Essay (Umfangreicher Fachaufsatz)

Der “Umfangreiche Fachaufsatz” mit etwa 4.000 Wörtern bietet IBDP-Schülern die Möglichkeit, ein Thema von besonderem Interesse in Bezug auf eines der sechs Fächer des Diplomprogramms (DP) des Schülers zu untersuchen. Ein erweiterter Aufsatz kann auch in den “Global Studies” durchgeführt werden. Der erweiterte Aufsatz bietet den Schülern*innen die Möglichkeit, eine eingehende interdisziplinäre Studie zu einem Thema von aktueller globaler Bedeutung durchzuführen und dienen der Förderung von hochrangigen Forschungs- und Schreibfähigkeiten, intellektuellen Entdeckungen und der an der Universität erwarteten Kreativität. Sie bieten den Schülern*innen die Möglichkeit, sich unter der Anleitung eines Betreuers (eines Lehrers der Schule) persönlich mit einem Thema ihrer Wahl auseinanderzusetzen. Dies führt zu einem großen Teil des formal präsentierten, strukturierten Schreibens, in dem Ideen und Ergebnisse in einer begründeten und kohärenten Weise vermittelt werden, die dem gewählten Thema oder der gewählten Fragestellung angemessen ist.

Bewertung

Alle Fächer werden anhand einer Notenskala von 7 (ausgezeichnet) bis 1 (schwach) bewertet. Bis zu 3 weitere Punkte werden bei der Beurteilung der Leistungen des Schülers in TOK und dem umfangreichen Fachaufsatz vergeben. Am Ende des Programms absolvieren Schüler*innen schriftliche Prüfungen in ihren sechs Fächern, die von externen Prüfern korrigiert werden. Ein Teil der Endnote ergibt sich auch aus dezidierten Kursarbeiten, die entweder von Lehrern der Schule bewertet und dann extern moderiert werden, oder direkt an externe Prüfer zur Korrektur versandt werden. In Vorbereitung auf die Abschlussklausuren schreiben alle IB Schüler*innen der DBSAA zweimal während des zweijährigen Programms  anspruchsvolle Probeklausuren. Der Lernfortschritt der Schüler*innen wird kontinuierlich aufgezeichnet und formal am Ende eines jeden Vierteljahres bekanntgegeben.

Das IB Diplom wird von der IBO an Schüler*innen vergeben, die mindestens 24 Punkte (und eine Mindestpunktzahl in jedem Fach) erreicht haben und ausreichende Teilnahme am CAS Programm nachweisen können. Die höchste Punktzahl, die ein Schüler*innen erreichen kann, ist 45.

Hochschulzugang

Der erfolgreiche Abschluss unseres GIB-Diplomprogramms nach zwei Jahren ermöglicht den uneingeschränkten Hochschulzugang in Deutschland, da dieser durch die Kultusministerkonferenz der Bundesländer als Äquivalent zum Abitur anerkannt ist.

Absolvent*innen können zudem Hochschulen in ca. 140 Ländern besuchen und werden in der Regel aufgrund ihrer IB-Ergebnisse angenommen. Bitte entnehmen Sie weiterführende Informationen zu länderspezifischen Zulassungsvoraussetzungen der IBDP Webseite

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